Victory at Sea: Unternehmen Bismarck Teil I - Inhalt & Konstruktion

Dirk Hoppe & Gunnar Nickel
2022-02-03 15:12:00 / Dies und das Tabletop Event Neuheiten / Kommentare 0
Victory at Sea: Unternehmen Bismarck Teil I - Inhalt & Konstruktion -

Victory at Sea: Unternehmen Bismarck

Teil I - Inhalt & Konstruktion

Kennst du schon Victory at Sea? Für den alten Hasen ist das natürlich nichts neues. Victory at Sea ist ein Tabletop von Warlord Games. Gespielt wird im Maßstab 1/1800. Das ist ziemlich klein, macht dafür aber umso mehr Spaß! Die Spieler stellen sich dabei Flotten aus dem zweiten Weltkrieg in den Weg und tragen dann epische Seeschlachten aus. Neben Schlachtschiffen gibt es auch Flugzeuge und Flugzeugträger, leichte und schwere Kreuzer, Zerstörer und U-Boote.

Das Spiel erfreut sich bei uns wachsender Beliebtheit und wird regelmäßig Dienstag am Spieleabend gezockt. Warlord Games hat uns daher die Bismarck zur Verfügung gestellt um euch die ganze Sache näher zu bringen.

Was ist eine Bismarck?
Nach dem deutschen Politiker Otto von Bismarck bekannt, war das Schiff Bismarck eines der bekanntesten und ikonischen Schiffe des zweiten Weltkrieges. Zum Zeitpunkt ihres Stapellaufes war sie das größte bis dahin gebaute Kriegsschiff der Welt, wurde dann aber im laufe des Krieges von einigen anderen Schiffen wie beispielsweise der Yamato und einige amerikanischen Schiffen übertrumpft.

1941 gelang es ihr das englische Flaggschiff Hood während der Schlacht in der Dänemarkstraße nach nur wenigen Salven zu versenken. Dadurch begründete sich ihr Ruf und sorgte für eines der bekannteren Zitate des britischen premiers Winston Churchill „Sink the Bismarck!“ - also zu Deutsch „Versenkt die Bismarck!“. Drei Tage später wurde die Bismarck von einer überlegen Streitmacht der Royal Navy gestellt und nach mehreren Stunden, am 27. Mai 1941, vernichtet.

So viel zur Geschichte…

Der Inhalt der Box
enthalten ist in der Bismarck Box das Schiff selbst aus Resin. Der Rumpf, die meisten Deckaufbauten und andere Details gehören zum Guss und müssen nicht selbstständig angebracht werden. Beim Maßstab 1/1800 wäre das aber auch nicht wirklich schön. Weiterhin haben wir zwei kleine Zinn-Sprues die unter anderem den Brückenturm, die Kräne für die Seite und die ganzen Geschütze enthält.

Außerdem bekommen wir über die Box die Stat-Karte für das Schiff. Darauf findet man die Punktekosten, Upgrades, Downgrades, die Werte der Waffen, die Panzerung und noch einiges mehr – sprich, alles was ich später zum Spielen benötige. Das alles findet man zwar auch im Grundregelbuch, für das Spiel sind die Karten aber praktischer.
Von den ebenfalls enthaltenen Marker, um am Kartenrand die Lebenspunkte des Schiffs anzuzeigen halte ich persönlich nicht viel, aber für alle die die gerne nutzen sind sie dabei.

Zuletzt haben wir noch die Bauanleitung. Diese besteht nur aus einer Seite, ist aber enorm hilfreich. Denn manchmal ist es nicht ganz ersichtlich welcher Turm oder welcher Mast wohin gehört. Gerade bei bei der Bismarck unterscheiden sich die kleinen Türme ein klein wenig und sollte nicht falsch angebracht werden.
Auf der anderen Seite der Bauanleitung liefert uns Warlord Games noch Vorschläge für Farben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass dieser Teil sehr hilfreich ist, denn macht man sich auf die Suche und durchwühlt das Internet nach adäquaten Farbtabellen sollte man enorm viel zeit einplanen.

Tobi als Werft
Entgraten nimmt beim zusammenbau der Modelle den größten Teil ein. Daher fange ich beim Rumpf an. Viel zu tun gibt es allerdings nicht. Wie bei den meisten Modellen bei Victory at Sea ist der Guss eigentlich gar nicht schlecht. Manchmal verbiegt sich das ganze Ding etwas in seiner Form und steht dann schief da, aber das lässt sich gut beheben. Bei der Bismarck hatte ich nur unterhalb der Brücke ein paar kleinere Reste zu entfernen. Diese lagen etwas ungeschickt, so dass ich mit dem Messer hantieren muss.

Danach verwendete ich ein Stück Schleifpapier aus dem Baumarkt um die Standfläche gerade zu machen. Dieser Teil ist mit viel Resinstaub verbunden und sollte vielleicht nicht am Esstisch stattfinden. Zur Sicherheit kann man auch noch eine Schutzbrille und einen Mundschutz tragen, denn der Staub findet ganz gerne des Weg ins Gesicht.

Nach dem Rumpf kommen die Zinn Teile an die Reihe. Diese sauber vom Sprue zu lösen erweist sich manchmal als etwas tricky, mit einem scharfen Messer und einem Seitenschneider aber machbar. Mehr als ein paar Ränder muss man hier aber auch nicht entfernen. Zugegeben, dass war nicht bei jedem Pott so den ich zusammen geklebt habe, aber selbst ein Grobmotoriker wie ich kann das schaffen!

Am Ende kriegt der Bausatz noch sein Spüli-Bad. Der Punkt ist etwas umstritten, da viele ihn für unnötig halten, aber Schaden tut er auch nicht. Sinn dahinter ist es den Rest vom Trennmittel aus der Zinnschleuder zu entfernen. 

Beim kleben erweist sich die Bauanleitung wie bereits erwartet als äußerst hilfreich. Die Kräne und die kleineren Türme sind mir persönlich ein bisschen zu filigran, weshalb ich eine Pinzette verwende. Der Klebstoff ist bereits fester Bestandteil meines Repertoires an Werkzeugen und Chemikalien und klebt daher alles anstandslos fest.

Fazit
Ich hatte schon Bausätze aus Zinn und Resin bei denen ich aus dem Kotzen und Fluchen nicht mehr raus kam. Die Bismarck gehört da definitiv nicht dazu. Mit entspanntem basteln ohne Zeitdruck und die Warte- bzw. Trockenzeiten raus gerechnet habe ich etwas über 20 Minuten gebraucht. So kriegt man auch ganz schnell eine Flotte an einem Abend zusammen. Das ich die Geschütze nach belieben ausrichten kann und mit etwas größerem Arbeitsaufwand sogar magnetisieren könnte finde ich Super. Zwar entscheide ich mich immer sie in der langweiligen Grundposition anzukleben, doch für den der es etwas dynamischer hat stehen alle Optionen offen.

Das Rumpf und Wasser miteinander verbunden sind schränkt dagegen ein klein wenig ein und verhindert dass ich an dieser Stelle kreativ werde. Insgesamt ist es mir so aber lieber, da die Bismarck so weniger kahl wirkt. Ebenfalls gut finde ich die Wasserstruktur auf der Base. Diese selbst zu machen könnte einen Anfänger schnell überfordern.

Alles in allem bin ich sehr begeistert von den Bausätzen und kann es allen – darunter auch Bastel-Neueinsteigern - bedenkenlos empfehlen. 

Etwas Triviales
Warlord Games hat bereits damit begonnen verschiedene Schwesterschiffe heraus zu bringen. D.h. Schiffe aus derselben Baureihe und Klasse. Der Clue ist, dass sich die Jungs von Warlord vorher schlau gemacht haben und die Modelle nicht gleich sind. Durch individuelle Umbauten während des Krieges, Materialknappheiten oder Kampfschäden sind die Schiffe nicht immer exakt gleich und das geben die Modelle her. Im Falle der Bismarck gibt es nur ein Schwesterschiff, nämlich die Tirpitz. Unterschiede gibt es hier leider nur wenige und auch nur wenn man genau hin schaut.
Bei der Bismarck sind die Kräne nicht wie auf der Tirpitz auf Aufbauten, sondern direkt auf dem Deck und dadurch auch etwas weiter hinten gelegen. Bei anderen Modellen wie bei der japanischen Kongo und ihrem Schwesterschiff der Kirishima kann man die Unterschiede noch besser erkennen. Auf jedenfall eine sehr coole Sache, gerade für die Nerds unter uns!

So viel zum Zusammenbau. Wir bedanken uns bei Warlord Games für das zur Verfügung stellen der Bismarck und für die tolle Chance euch die Produktreihe und das Spiel näher bringen zu können. Bleibt auf dem laufenden und lest dann auch noch den Teil, in dem ich versuchen werde das Schiff zu bemalen :) 

Bis Bald!


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